Die Risiken der Aktienanlage lassen sich teilweise durch Diversifikation beherrschen. Worauf kommt es sonst noch an?
Schauen wir uns die Kursentwicklung von Aktien in einem ausgewählten Zeitraum einmal an. Der ausgewählte Zeitraum sind zunächst die Jahre 2007-2009.
Wir vergleichen den DAX (blaue Linie) in diesem Zeitraum mit einer sicheren Anlage, einer Anlage in deutschen Staatsanleihen. Die Anlage in deutschen Staatsanleihen kann ebenfalls in einem Index abgebildet werden, dem REXP (schwarze Linie).
Im Vergleich zu einer absolut sicheren Anlage haben sich Aktien also zwischen 2007 und 2009 ungünstig entwickelt. Ein wie der DAX zusammengesetztes Aktienportfolio hat von Anfang 2007 bis Ende 2009 gut 10% an Wert verloren. Wer hingegen deutsche Staatsanleihen im Portfolio hatte, konnte einen Wertzuwachs von rd. 19% verzeichnen.
Wenn man sich die Linien genauer anschaut, dann sieht man die stärkeren Ausschläge der Aktienlinie. Diese Ausschläge stehen für das Risiko einer Aktienanlage. Und dieses Risiko hat dann auf die Dauer dieser drei Jahre zu den spürbar schlechteren Entwicklung des Aktienportfolios geführt.
Also besser doch keine Aktien kaufen?
Schauen wir uns das Bild über einen längeren Zeitraum an: für 10 Jahre von Ende 2003 bis Ende 2012:
Im Vergleich zu einer sicheren Anlage haben sich Aktien über diesen längeren Zeitraum also günstig entwickelt. Ein wie der DAX zusammengesetztes Aktienportfolio hat von Anfang 2003 bis Ende 2012 knapp 150% an Wert gewonnen. Wer hingegen deutsche Staatsanleihen im Portfolio hatte, erzielte von 2003 bis 2012 einen Wertzuwachs von „nur“ 60%. Und: Die relativ stärkeren Aktien-Kursausschläge sind zwar immer noch erkennbar. In ihrer Dimension wirken sie aber nicht mehr so gewaltig wie über den kürzeren Zeitraum 2007 bis 2009.
Was wir in diesem Vergleich zwischen einem kürzeren und einem längeren Zeitraum erkannt haben, ist keine einzigartige Erscheinung. Diese Erscheinung hat vielmehr System. Über längere Zeiträume entwickeln sich Aktien mit ganz hoher Wahrscheinlichkeit besser als Staatsanleihen.
Der DAX hat über die unterschiedlichen 20-Jahres-Zeiträume seit 1969 nie weniger als 3,8% durchschnittliche Jahresrendite erzielt. In der Spitze waren es mehr als 15%. Diese Werte können Sie anhand des DAX-Renditedreiecks des Deutschen Aktieninstituts nachvollziehen. Hierzu ist unten ein Link angegeben.
Halten wir fest: Über längere Zeiträume relativieren sich die Risiken der Aktienanlage – und das umso stärker, je besser diversifiziert ein Aktienportfolio ist.
Für die Zukunftsvorsorge – u.a. die Altersvorsorge – ist dies eine gute Botschaft!
Links und Materialien
Das erwähnte DAX-Rendite-Dreieck des Deutschen Aktieninsitutes zeigt, dass sich in den vergangenen 50 Jahren breit gestreutes, langfristiges und regelmäßiges Sparen in Aktien ausgezahlt hat. Schauen Sie hier…